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Vorwort
Hier habe ich einige hoffentlich hilfreiche Tipps zu An- und Umbauten eingestellt. Man kann ja so viel Selbermachen, oft genügt
schon ein Bild oder eine kurze Dokumentation als Anregung.
Im Jahr 2007 habe ich mein Wunschmobil geplant, im Juni 2008 war es fertig. So wie ich es wollte, aber Gott sei Dank nicht
perfekt. In der Praxis stellen sich immer Dinge heraus, die man verbessern kann und damit bin ich schon bei meinem Hobby: Verbesserungen ausdenken, planen und dann ausführen bzw. einbauen.
Hier habe ich einige der durchgeführten Verbesserungen beschrieben
und so weit wie möglich mit Bildern hinterlegt, so dass sie sich mit ein bisschen handwerklichem Geschick von jedem durchführen lassen.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die das Leben verbessern oder die Nutzung erleichtern.
Noch mehr Tipps und Anleitungen zur Messtechnik, zu GfK-Reparaturen und auch zur Fehlersuche etc. finden Sie
in meinem Buch "Do it yourself". Zugang zu
Bezugsquellen und weitere Informationen, technischen Beschreibungen, Handbüchern, Bedienungsanleitungen etc. finden Sie
in meiner
Linksammlung.
Stand 16.3.2024
Inhaltsverzeichnis
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Bohren und Schrauben
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Dichten und Kleben
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Blinkende LED als Pseudoalarmanlage
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Alarmanlage mit Panikalarm im Selbstbau
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Marder-, Katzen-, Siebenschläferabwehr
(9.8.2020)
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Schutz gegen Mäuse und Insekten
(9.8.2020)
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einfache Windsicherung der Aufbautür
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Einbau eines Beifahrer-Haltegriffs beim Ford Transit
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Eine einfache Hundesicherung während der Fahrt
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Einbau eines aufstellbaren Kopfteils für
Betten (Alkoven, Hubbett, Längs/Querbetten)
(31.8.2023)
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Einbau einer Alu-Gastankflasche
(20.1.2024)
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Einbau einer Heizung für LPG-Tankflasche, Abwassertanks oder Lithium Batterie
(20.1.2024)
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Abdichtung Motorraum gegen Wassereintritt beim Ducato Y250/251
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Einbau einer Zusatzluftfederung beim Ford Transit
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Austausch des Fahrersitzes beim Ford Transit Bj. 2008
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Einbau einer Wassersteckdose für eine Aussendusche bzw. Wasserhahn
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Einbau einer Wechselschaltung für das Deckenlicht
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Einbau eines Multivent-Gebläses zur Unterstützung der Alkovenheizung,
bzw. eine Abwassertankheizung (19.11.2022)
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Einbau eines Lüfters zur Unterstützung der Absorberkühlleistung
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Weitere Möglichkeiten, die Kühlschrankthermik zu optimieren
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Kühlschrankbetrieb mit Solarstrom oder bei AES Automatik während der Fahrt mit Gas
(5.11.2020)
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Einbau Skistiefelheizung und verbesserte Stauraumheizung
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Frostschutz für den Abwassertank
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Einbau eines Handlaufs zur Einstieghilfe
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Einfache Gepäcksicherung im Stauraum
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Ein- bzw. Umbau auf ein Lithium-Blei Hybridsystem
(11.10.2021)
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Schutz einer Lithiumbatterie bei Temperaturen unter +5°C
(15.5.2021)
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Stand By Lader für die Starterbatterie
(14.8.2022)
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Ladeumschalter für den Ausgang des Solarreglers
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Konvertierung D+ aktive Ground auf altes D+12V Steuersignal
(20.3.2020)
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Installation einer Außenantenne, UKW, DAB+, DBV-T bei einem GfK Dach
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Selbstbau
einer DAB+ Antenne
(18.082023)
Bohren und Schrauben
In einem Wohnmobil bedeutet das zuerst einmal Überwindung. Wenn man(n) (frau) allerdings ein paar Dinge weiß, geht es meist gut aus.
Zuerst sollte man seinen Aufbau kennen. Für alle Arbeiten an den Wänden muss man wissen ob es ein „Fachwerkaufbau“ (mit Lattengerüst) ist oder ob es sich um
„Verbundwände“ (Compoundaufbau) handelt.
Bei Wänden/Decken mit Lattengerüst kann man den Lattenverlauf suchen und dort die Schrauben setzen. Die Latten laufen meist unterhalb/oberhalb und jeweils
seitlich der Fenster und Stauklappen.
Durch Abklopfen mit dem Fingerknöchel kann man seine Vermutungen bestätigen.
Bei Verbundwänden ohne Holzeinlage wird es schwieriger. Hier würde ich nie schrauben, den selbst bei Hartschaum hebt die Schraubenlösung
nicht lange und die Innenplatte ist auch nur ca. 2-3 mm stark. Hier muss zuerst geklebt werden.
Allerdings hängt diese Möglichkeit stark von der Belastung und dem verarbeiteten Belag der Aufbauwand ab. Wenn man auf eine Kunststoffkaschierung oder
Stofftapete klebt hängt die Festigkeit natürlich auch von deren Klebung ab.
Um eine Bohrung in die Aufbauwand zu umgehen, klebt man zuerst ein entsprechend dickes Sperrholzbrett oder eine Leiste mit Sikaflex an
die Wand und schraubt dann später in die aufgeklebte Platte.
Beim Befestigen/Schrauben in Möbel oder Staukästen sollte man die relativ dünnen Holzwände (Wabenverbundwände) von hinten mit einer entsprechenden
Sperrholzplatte bzw. Leiste verstärken. Die Verstärkung braucht nur mit einer Klebung leicht fixiert werden, die Schrauben werden dann durchgeschraubt. Hier
kann man auch gut mit normalen Gewindeschrauben und Einschlagmuttern arbeiten.
Beim Kleben ist es enorm wichtig, dass die geklebten Platten/Leisten während der Abbindezeit des Klebers fest angepresst werden.
Dichten und Kleben sind im Laufe eines Wohnmobil-Lebens zwei wichtige Tätigkeiten, auch dazu also eine kurze Information. Alle Stellen im
Außenbereich (Dachluken, Fenster, nachträglich eingebaute Wassersteckdosen), an denen Nässe durch die Außenhaut eindringen könnte müssen
abgedichtet werden. Dazu gibt es Dichtmittel auf Butylbasis wie z.B. Dekalseal oder SikaLastomer,
die in Kartuschen geliefert und halbflüssig aufgetragen werden. Mit diesen
Mittel werden geschraubte Teil nur abgedichtet, sie sind zum Kleben nicht
geeignet.
Mit diesen Mitteln werden geschraubte,
d.h. wieder entfernbare, Teile abgedichtet. Die Dichtmasse bleibt auf Jahre
hinaus halbelastisch, ist UV-beständig, überlackierbar, chemieresistent, hat
keine Weichmacher und dichtet damit auch bei mechanischen oder thermischen
Bewegungen hervorragend ab. Für leichtere (aber unter Umständen nicht ganz so
gute) Abdichtungsarbeiten an Umlaufleisten oder Fensterrahmen gibt es auf
gleicher Basis auch Dichtbänder (Dekaplast) verschiedener Breiten oder
Runddichtband als Meterware. Sind die Kartuschen schon etwas älter und der
Inhalt nicht mehr so dünnflüssig kann man sie ein paar Stunden ins warme
Wasserbad legen, dann lassen sich auch wieder in Billig-Pressen verwenden.
Möchte und kann man auf eine Verschraubung verzichten (keine Löcher in der Außenhaut) muss man Kleben. Die
Klebemittel heißen SikaFlex 554 oder Dekalin
MS5.
Für die Verklebung von Alublech auf das Skelett verwenden Sie am Besten
Technicoll Caravankleber
145/31 HV,
er bindet mit der Luftfeuchte ab und beinhaltet keine Styroporfeindlichen
Lösungsmittel.. Auch diese werden in Kartuschen geliefert und
halbflüssig aufgetragen. Danach härten sie aber aus und bilden eine sehr belastbare Klebung.
Die Zugfestigkeit liegt, je nach Produkt, zwischen 18 – 40kg/cm2 (bei 40 kg/cm2 = 4000 kg bei 10x10 cm Klebefläche). Diese Kleber sind
z.T. UV-beständig und lackierbar.
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Beim Dichten gibt es ein paar
Punkte zu beachten:
1.
Die Montagefläche muss großflächig gereinigt
werden.Dekorfolie oder abblätternder Lack werden entfernt. Auf guten Lack
kann bedenkenlos Dichtmasse auftragen.
2. Die Klebeflächen müssen fett- und wachsfrei sein
(Isopropanol (IPA),auch Isopropylalkohol genannt oder Aceton).
Bremsenreiniger sollte dabei tabu sein.
3.
Die Dichtmasse als Raupe an der Innenkante zum
Ausschnitt und am Übergang zur Dach/Wandfläche auftragen, die Höhe sollte
bei 3 bis 4 mm liegen.
4.
Danach werden die Befestigungsschrauben handfest und
über Kreuz angezogen. Die am Übergang herausquellende Dichtmasse wird
abgetupft.
5. Nach 8-12 Stunden Abbindezeit werden die Schrauben
entgültig angezogen.
Achtung:
Im Außenbereich sind Dichtmittel auf Silikonbasis absolut tabu. Silikon ist
nicht UV-beständig, trocknet und ist damit nicht mehr thermoelastisch. Im Innenbereich (Bad, Toilette, Küche) kann man
gut mit Silikon abdichten.
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Beim Kleben sind die hier
aufgeführten Punkte enorm wichtig, sie möchten ja Ihr Solarpanel oder Ihre
Sat-Antenne nicht im Rückspiegel davonsegeln sehen:
1. Die zu klebenden Flächen und der Kleber sollten
Raumtemperatur haben (18 bis 25°C). Herbst- und Winterarbeiten sind somit
nur in einer beheizten Halle möglich.
2. Kunststoffteile sollte man mit feinem Papier
anschleifen.
3. Die Montagefläche muss großflächig gereinigt werden.
Dekorfolie oder abblätternder Lack werden entfernt. Auf guten Lack kann
bedenkenlos geklebt werden.
4. Die Klebeflächen müssen fett- und wachsfrei sein
(Isopropanol (IPA), auch Isopropylalkohol genannt oder Aceton). Mittel wie
Bremsenreiniger sollten dabei tabu sein.
5. Um eine bessere Adhäsion zwischen Klebefläche und
Kleber zu bekommen kann man mit einem Aktivator vorbehandeln.
6. Einen "Voranstrich" mit Primer ist nur bei
PU-Klebern notwendig. Wichtig dabei ist aber, dass der Primer auf Kleber
und Oberfläche abgestimmt ist. Einfach nur etwas nehmen was andere auch
benutzt haben ist relativ sinnlos. Der Primer muss kurze Zeit (30 Min)
ablüften können.
7. Den Kleber nicht flächig, sondern punktförmig oder in Schlangenlinien
auftragen, die Raupenhöhe sollte bei 3 bis 4 mm liegen. Idealerweise sollten
Sie nicht eine runde Raupe (Tülle schräg schneiden, Presse schräg halten)
sondern eine Dreiecksraupe (Tülle keilförmig einschneiden, Presse im Winkel
90° zur Klebefläche halten) legen. Die Raupenlinie muss auch die Luft in die
Mitte der Klebefläche entweichen lassen. Damit die Minimalkleber-schicht von
2-3 mm eingehalten wird, kann man Streichhölzer oder entsprechend dicke
O-Ringe in der Kleberraupe versenken. Bei ganzflächiger Verklebung müssen Sie eine
Zahnspachtel benutzen, die Abbindezeit ist dabei länger.
8. Die geklebten Gegenstände müssen während der
Abbindezeit des Klebers fixiert werden. Ein Anpressdruck ist dabei nicht
notwendig. Die Abbindezeit muss eingehalten werden und liegt meist bei 24-48
Stunden.
Eine weitere Möglichkeit zum Abdichten ist selbstverschweißendes Vulkanisierband.
Es vulkanisiert sich durch Dehnung. Es hat ausgezeichnete physische und elektrische Eigenschaften bei hohem Stabilitätsgrad und ist auch für
elektrische Isolierungen geeignet. Im Wohnmobilbau wird es oft eingesetzt für die Abdichtung des Überganges zwischen Fahrerhaus und Alkoven.
Das Band gibt es in verschiedenen Breiten.
Man kann mit einfachen Mitteln das Vorhandensein einer Alarmanlage vortäuschen. Der erste Schritt sind zwei Aufkleber auf die
jeweiligen Seitenscheiben, der zweite Schritt ist der Einbau einer blinkenden Leuchtdiode ins Armaturenbrett.
Plus wird am besten an einen Anschluss gelegt, der nur im Stand Spannung führt und während der Fahrt abgeschaltet ist. Oder aber man nutzt
eine Leitung, die nur im Stand gegen Masse geschaltet wird. Bei den meisten Chassis eignet sich dafür die Leitung vom Handbremskontrollschalter.
Der Einbau geschieht am besten in einem Blindeinsatz für einen nicht vorhandenen Schalter, hier kann man wenig kaputtmachen und alles jederzeit wieder rückgängig
machen. Die Teile sind Cent-Artikel und z.B. bei jedem Elektronikladen erhältlich.
Alarmanlage mit Panikalarm im Selbstbau
Ich spreche hier nicht von einer
komplizierten Alarmanlage mit Wegfahrsperre und Fahrzeugortung, sondern von
einer ganz einfachen Alarmanlage mit der man(n)/Frau vom Bett aus gewaltigen
Lärm erzeugen kann, um zu zeigen, dass man da ist. Der Einbau eines
„Panik-Alarmgerätes“ beruhigt alle Schläfer ungemein. Außerdem bleibt die
Funktion des Rauchmelders bestehen, was zusätzliche Sicherheit bedeutet. Dazu
nehmen Sie einen batteriebetriebenen Rauchmelder (z.B. Conrad 751291-62) und
löten parallel zum Testschalter des Gerätes einen Taster (z.B. Conrad 701191-62)
mit entsprechend langer Leitung.
Den Rauchmelder installieren Sie im Eingangsbereich unter dem Dach. Den Taster legen
Sie mit einer „fliegende Verkabelung“ zwischen Matratze und Wand, da ist meist
genügend Platz zum Zugreifen.
Sie können auch jederzeit zwei Taster
für verschiedene Betten parallel schalten oder über Reedkontakte Fenster- und
Türmelder anschließen. Damit haben Sie dann einen Rauchmelder mit Panikauslösung
und Einbruchsmeldung.
Bei Batteriebetrieb sollten Sie die Batterie in Standzeiten herausnehmen.
Sie können auch die 9V-Batterie durch einen 12V-Anschluss an das Bordnetz
ersetzen. Es geht dabei nichts kaputt, es wird nur ein wenig lauter, original
beträgt der Schalldruck ca. 85 dB. Achten Sie aber darauf, dass Sie beim
Bordnetzanschluss eine Leitung wählen, die in der Winterpause abgeschaltet ist.
Die Einzelteile bekommen Sie für unter 30 € aus dem Elektonikshop.
Marderverbiss im Motorraum ist eine Gefahr, egal ob der
Wagen im Freien oder in einer Scheune steht. Viele bauen deshalb im Motorraum
einen „Marderschreck“ ein, der entweder mittels Ultraschall oder auch kombiniert
mit Hochspannungsplättchen abschrecken soll. Diese vorsorgliche Massnahme kostet
Material und Einbauzeit (ca. 200-300 €) und erfasst
auch nicht jeden Winkel und Zugang. Die Lösungen brauchen außerdem Strom (bis zu
0,04A) aus dem Bordnetz und laufen im Dauerbetrieb! Das sind dann über fünf
Monate Winterpause schon mal 72 Ah, zuviel für eine Aufbaubatterie mit 90 Ah.
Eine andere Lösung ist in meinen Augen der Marderschreck VOSS sonic 360 (ca. 90
€), der
unter dem Auto liegt oder am Carportdach befestigt werden kann. Das Gerät wird
in einer 360° Rundsicht per Infrarot eingeschaltet wenn sich ein Tier nähert und
schreckt dann mit Ultraschall.
Es gibt aber auch eine wesentlich
preisgünstigere Lösung:
Zuerst waschen Sie den Motorraum mit dem Hochdruckreiniger
um den Geruch eines eventuell schon mal eingedrungenen Wildtiers auszuwaschen.
Diese Reinigung ist enorm wichtig!
Dann mixen Sie sich aus Lampenöl,
Pfefferpulver, Chillipulver und ein wenig AquaKerm Toilettenflüssigkeit eine
Sprühflüssigkeit und sprühen diese mit einer alten Haushaltssprühflasche auf
alle Kabel, Schläuche und Dämmmatten im Motorraum. Über die feuchten Teile
können Sie zum Schluss noch einmal eine Prise Chillipulver blasen. Glauben Sie
mir, das wirkt und braucht keinen Strom!
Schutz
gegen Mäuse und Insekten
Mauselöcher können vor allem bei Wohnmobilen,
die in Scheunen oder Hallen etc. überwintern, zum Problem werden. Öffnungen, vor
allem nach unten, gibt es genügend. Da ist die Zuluftöffnung bei älteren
Gasheizungen, die Boden-Kühlluftöffnung für Kühlschrank, die Entlüftungsöffnung
für den Gasflaschenkasten oder die Zwangsbelüftung für die Heckgarage. Auch die
Frischluftansaugung Klima/Heizung für die Fahrerkabine ist ein gerne genommener
Zugang.
Auch in der Ansaugöffnung des Luftfilters beim Fiat X250 sind schon Mäusekadaver
gesichtet worden. Weitere Möglichkeiten sind: offenen Durchbrüche unter den
Dämmmatten für Rechts/Links-Lenker Versionen (Handbremshebel), Öffnung in den
B-Säulen nach unten oder der Durchbruch vom Gurtbock zum Rahmen.
Aber
nicht nur Mäuse sind eine Plage, sondern auch Insekten wie Spinnen oder
Erdwespen. Sie suchen einen Platz zum Überwintern in engen Schläuchen wie dem
Kondenswasserausgang der Gasheizung, den Druckausgleichs- und Ablaufschläuchen
von Frisch- und Abwassertank oder dem Ablauf der Truma FrostControl.
Mit Draht-Fliegengitter aus dem Baumarkt lassen sich diese Zugangsmöglichkeiten
aber wirkungsvoll verschließen. Tackern Sie das Fliegengitter an den Boden. Wenn
dies von außen erfolgt, behandeln Sie die Befestigungen mit Unterbodenschutz. An
den Ansaugöffnungen für Motor und Klima kann man das Fliegengitter mit einer
Blumendrahtschlaufe befestigen.
Oft möchte man die Aufbautüre offen halten, aber die handelsüblichen Klemmblöcke sind oft zu schwach um eine richtige Böe auszuhalten.
Auch die einrastbaren hydraulischen Dämpferfedern hindern die Tür nicht am Zuschlagen, wenn der Wind hinter das Türblatt fassen kann.
Ich habe mir deshalb aus leidvoller Erfahrung eine ganz einfache „Windsicherung“ gebaut. Wichtig ist daran eigentlich nur, dass man sie auch benutzt.
Ich habe einen Klemmblock, erhältlich in jedem Segelladen, an den unteren Teil der Türverriegelung geschraubt. Hier finden die Schrauben einen guten Halt
und alles ist rückbaubar.
Der Rest ist einfach: Eine genügend lange Reepschnur (Segel oder Camp- Laden) und eine „Gummischnur“, auch aus dem Segelladen werden miteinander verknüpft.
Die Gummischlinge wird bei geöffneter Aufbautür am Türöffner (Ford Transit) eingehängt und dann gespannt und im Klemmblock fixiert.
Eine weitere Möglichkeit sind Magnethalter, die an Tür und Außenwand geklebt werden. Allerdings hängt die Haltekraft von zwei Bedingungen ab:
- 1. Man bekommt Magnet und Magnethalteblech absolut parallel an Wand und Türe geklebt,
damit Magnet und Blech absolut plan auf einender liegen. - 2. Man klebt nicht
mit doppelseitigem Klebeband sondern mit Sika, den sonst reißt man bei gut
haltenden Magnetenhaltern den Magneten von der Tür.
Bei mir knallt jetzt keine Tür mehr zu und mein Kreuz ist wieder schmerzfrei.
Noch ein kleiner Tipp: Die Tür an windigen Tagen beim Öffnen und Schließen immer fest an der Türkante halten!!
Leider ist auf der Beifahrerseite meines Alkoven-Wohnmobils auf der Basis Ford Transit kein Haltegriff für den Beifahrer.
Auf kurvigen Bergstraßen ist das manchmal unangenehm.
Ich habe deshalb im Wohnwagenzubehörshop einen grauen „Rangier - Haltegriff“ erstanden und diesen direkt im Alkovenunterboden mit entsprechend
starken Spax-Schrauben befestigt.
Der neue Haltegriff befindet sich ca. 10cm über Kopfhöhe und ist in angenehmer Haltehöhe.
Einfache
Hundesicherung während der Fahrt
Der Hund fährt mit, aber meist nicht in einer Transportbox. Er strommert oft
während der Fahrt durchs Wohnmobil und beim
Bremsen
oder in engen Kurven schlittert er durch die Gegend! Das kann man mit recht
einfachen Mitteln verhindern (wenn man will). Aus dem Kletter Shop besorgt man
sich ein Nylonband, entweder als Endlosband oder mit gut zusmmengeknoteten Enden
(der Kletterprofi hilft sicher dabei). Dazu kommt ein Alu Kletterkarabiner.
Das Band wird entweder um eine Kopfstützenhalterung oder um das Gurtband der
geschlossenen Sicherheitsgurte geschlungen. Benutzt man das Gurtband sollte die
Abrollsicherung bei Bewegungen schnell ansprechen. Den Schnappkarabiner hängt
man am Brustgeschirr des Hundes ein. Ob der Hund dann auf dem Beifahrersitz
oder auf der Dinettensitzbank die Fahrt genießt ist Geschmacksache und hängt
halt wie vieles von den Mitfahrern ab.
Einbau eines aufstellbaren Kopfteils für Alkoven, Hubbett, Längs- oder
Querbetten
Bei vielen Standard Wohnmobilen mangelt es an der Bettenqualität und damit an
der Schlafqualität. Unter der Matratze nur ein Brett, bei vielen ein Lattenrost,
aber der nicht verstellbar. Gerade für ältere Wohnmobilbenutzer und vor allem
denen mit Herz Kreislauf oder Lungenproblemen kann das ein Grund dafür sein
lieber im heimischen Bett zu schlafen. Aber dem Ganzen kann man abhelfen!
Zuerst einmal kann man die mitgelieferte Matratze gegen eine
Latexmatratze aus
Naturkautschuk auswechseln. Eine 10-12cm dicke Latexmatratze ersetzt oft eine 20
cm dicke Normalmatratze und ist genauso liegefest uind feuchteabführend. Als Zweites kann
man zumindest im Alkoven oder in den Längs- und Querbetten das Auflagebrett der
Matratze mit einem
Froli-Tellersystem bestücken. Und als dritte Verbesserungsmassnahme kann
man das Kopfteil aufstellbar machen. Wie das mit einfachen Mitteln zu
bewerkstelligen ist möcht ich Ihnen jetzt erklären: Wenn sie als
Matratzenunterlage nur ein Brett eingebaut haben lassen Sie sich beim Baumarkt
Ihres Vertrauens ein 8-10mm starkes Sperrholzbrett in der Breite Ihres Bettes
und in Oberkörperlänge zurecht sägen. Dann benötigen Sie noch eine 20mm breite
Sperrholzleiste mit ca. 2-4mm Stärke. Auch diese so lang wie Ihr Bett breit ist.
Und als letztes benötigen Sie ein Kantholz (Fichte, Linde) in der Breite des
Bettes, die so hoch ist wie Sie ihr Kopfteil aufstellen möchten. Ich habe ein
Kantholz mit den Maßen 10x6cm verwendet. Das Kantholz können Sie am Oberteil des
Bettes hochkant (10cm) oder flach (6cm) legen und dann das Kopfteilbrett darauf
legen. Die flache Sperrholzleiste montieren sie auf dem Bettbrett direkt hinter
der Kante des Kopfteilbrettes. So kann das aufgestellte Kopfteil nicht mehr
nach unten wegrutschen.
Ist
Ihnen das Bett mit dem Brettboden zu hart können sie das flexible Froli
Tellersystem auf die beiden Bettbretter montieren. Ich schlafe in meinem
modifizierten Bett hervorragend!
Hat Ihre Matratze bereits einen
Lattenrost als Auflage, der aber nicht aufstellbar ist könnten Sie diesen Rost
oberhalb der Hüftposition an beiden Seiten durchsägen und an den Trennstellen
wieder mit zwei Scharniere verbinden. Die Schnittkanten runden Sie an den
Ecken ab. Um das Oberteil aufstellen zu können
benutzen Sie wieder ein 10x6cm Kantholz.
Einbau einer Alu-Gastankflasche
Um der Tauschproblematik von Gasflaschen im Ausland zu entgehen ist der Einbau einer Gastankflasche eine Alternative.
Um dabei noch Gewicht einzusparen ist der Einsatz einer Alutankflasche sinnvoll. Da man die Tankflasche
meist an LPG-Tankstellen immer auffüllen kann,
ist es auch nicht notwendig im Sommer bei längerem Urlaub zwei Tauschflaschen mit sich zu führen.
Damit kann man durch nur eine Flasche ca. 28kg an Gewicht einsparen. Der Gaspreis von LPG ist mit dem Preis einer Füllung für die Tauschflasche vergleichbar.
Ist die fest eingebaute Tankflasche mit einem „Außenbetankungsanschluss“ versehen, dürfen sie auch von „nicht qualifiziertem
Personal“, sprich Womo-Fahrer, betankt werden. Ich hatte aber bisher damit keine Probleme. Einen Wermutstropfen hat die Sache allerdings:
In Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland und Mazedonien wird das Selbstbetanken von Tankflaschen zu Heiz- und Kochzwecken an
LPG-Tanksäulen, die nur zum "Betanken motorbetriebener Gasomaten" (Kfz mit Gasantrieb) vorgesehen sind, oft
kritisch gesehen, bzw. von den Tankstellenbetreibern aufgrund der Brenngasverordnung verboten.
Ich habe mich für eine Gastankflasche von
ALUGAS entschieden, Fassungsvermögen 11kg, ausgestattet mit Füllstop-Ventil bei 80% Füllung, Schwappschutz und Füllstandsindikator.
Wichtig ist, dass der Tankflasche eine Konformitätserklärung des Herstellers beiliegt, auf der Typ, Herstellung, DIN EN Grundlage der Prüfung und die
Serien Nr. der Flasche vermerkt ist.
Aber nun zum Einbau:
Die Tankflasche muss senkrecht und fest installiert werden. Ich habe deshalb den Schutz- und Transportkragen abgenommen um an den Befestigungsflanschen einen
Haltebügel anschrauben zu können. Den Bügel habe ich aus einer 30mm breiten Aluleiste gebogen. Damit ich den Bügel sicher an der linken und hinteren Seitenwand des
Gasflaschenkastens befestigen kann habe ich 10mm Sperrholzplatten auf die Wände aufgeklebt
und von außen verschraubt. Zum Kleben verwendet man am Besten Holzleim oder Sikaflex. In dieser
Wandverstärkung habe ich dann in von hinten eingeschlagenen Einschlagmuttern den mehrfach gebogenen Aluwinkel verschraubt.
Die Flansche der Kragenbefestigung habe ich mit dem Befestigungswinkel verschraubt.
Als zusätzliche Fixierung habe ich die alte Flaschenhalterung mit vertikalen
Spanngurten belassen. Der Kunststoffring passt, wenn man ihn ein wenig verformt, über die Tankflaschenventile.
Vor dem Einbau sollten Sie im Freien die Flasche auf den Kopf stellen und das Gasflaschenventil öffnen. Es könnte sein, dass von der Druckprüfung noch
Wasser und Druckluftreste in der Flasche sind, die eine 80% Befüllung verhindern.
Achtung: der Anschlussschlauch zum Druckminderventil darf
keinen Syphon bilden, im Bild war dies bei der Doku noch nicht korrigiert.
Der Befüllungsstutzen sollte sauber hinter der Gasflaschenkastentür verschwinden
damit sich der TÜV nicht an dem eingebauten Gastank stört. Allerdings würde ich
heute den Befüllungsstutzen an eine untere Ecke verlegen damit der Gasrest beim
Abnehmen des Tankschlauches wirklich nach unten an den Boden sinkt und sich
nicht im Gasflaschenkasten sammelt. Aus einer 4mm starken PVC-Platte habe ich eine Montageplatte für den
Betankungsstutzen ausgesägt, Damit die Montageplatte flächig an Wand und Türrahmen aufliegt, habe ich die Wandfläche hinter dem Rahmen mit 4mm Sperrholz unterfüttert.
Die Gassteckdosenplatte habe ich dann von hinten in den Türrahmen und die Skelettleisten des Wandaufbaus geschraubt.
Zum Schluss musste ich nur noch die Betankungsdose in den Montagerahmen schrauben und den mitgelieferten Hochdruckschlauch an Dose und Tankflasche anschließen.
Der Befüllungsschlauch muss bei der Montage kräftig angezogen werden.
Das Betanken ist recht einfach. Zuerst sollte man das Entnahmeventil schließen um die CS/SeccuMotion- Reglereinheit vor eindringendem Flüssiggas zu schützen.
Dann den passenden Adapter in die Betankungsdose schrauben, die Zapfpistole aufschrauben, den Durchflussfeststeller einrasten und auf den Startknopf der
Zapfsäule drücken. Dieser Startknopf muss während der Betankung gedrückt gehalten werden. Dann wird die Tankflasche ordnungsgemäß zu 80% gefüllt.
Jetzt muss nur noch das Entnahmeventil der Flasche aufgedreht werden, die SeccuMotion angeschlossen und freigegeben werden und die Versorgung
kann aus der Tankflasche erfolgen. Zur Sicherheit sollte man das System mit Lecksuchspray noch auf Dichtheit prüfen.
Durch den, noch in der Flasche befindlichen, Luftanteil kann es mit dem Anzünderfolg ein wenig dauern weil zuerst die Restluft in die Leitungen strömt.
Achtung: Wer sich bei handwerklichen Arbeiten und Arbeiten an der Gasanlage nicht sicher fühlt sollte diesen Einbau von einem Fachmann durchführen lassen.
Ich definiere meine Tankflasche als eine "kippsicher eingebaute Gasflasche mit Befüllanschluss", die von ausgebildetem Personen
betankt werden darf. Diese kann als solche in der gelben Prüfbescheinigung der Gasanlage eingetragen werden. Dafür muss die oben eingestanzte Seriennummer
lesbar sein und mit der Konformitätserklärung des Herstellers übereinstimmen. Ist die Serien Nr. der Flasche (je nach Einbaulage) nicht mehr lesbar, so ist es hilfreich,
für den Nachtrag ein Foto der SN beizulegen.
Inzwischen sind 10 Jahre vergangen, die Tankflasche musste zur Prüfung. Ich habe die Tankflasche zur vollständigen
Entleerung zuerst einmal auf den Kragen gestellt und die letzten 100 gr Gas entweichen lassen.
Dann habe ich die Flasche in einen Umzugskarton gepackt und per DHL an den Hersteller geschickt.
Die Flaschen werden durch eine neue Flasche ersetzt. Die Austauschpreise sind modellabhängig, bei mir waren es 83 €, die per Vorkasse zu bezahlen waren.
Die Flasche kam nach 7 Tagen mit neuem Prüfdatum 2030 zurück. Sichtbar war, dass der Befüllungsanschluss und
wohl auch das Tankstoppventil neu waren. Jetzt wird sie wieder eingebaut und mein Hausgaslieferant füllt sie dann wieder mit 95% Propan.
Achtung: Anfang 2014 wurden einige Dinge in der Zulassung zum Einbau von Gastankflaschen geändert, unter anderem:
Die Befestigung am Fahrzeug muss 20g in Längs- und 8g Beschleunigungs/Bremskräfte in Querrichtung aushalten.
Der Einbau soll von einem
fachkundigem Karosserie-Betrieb oder vom TÜV bestätigt werden. Diese
Bestätigung soll sich der Sachkundige, der die Gasprüfung vornimmt, zeigen
lassen.
Diese Forderung erfordert meist eine Befestigung am Wagenboden oder am
Fahrzeugrahmen.
Der Anschluss an das Druckminderventil muss per Rohr erfolgen.
Die Schneidemuffen für das Rohr passen leider nicht auf die Anschlußgewinde
der Reglers, man benötigt die Regler für Rohranschluss.
Hier folgt der Kommentar eines Wohnmobilfahrers nach erfolgter HU bei einer
Prüforganisation: Es ist laut TÜV-Prüfer kein Eintrag notwendig, da
keine verkehrstechnische Änderung am Fahrzeug vorgenommen wurde. Die
Gasflaschen bzw. Tanks sind Bestandteil des Wohnmobils und müssen in Bezug
auf die Gasanlage abgenommen und eingetragen werden. Dies geschieht in dem
gelben Prüfbescheinigungsheft. Zusätzlich sind eine Einbaubescheinigung mit
Stempel und Unterschrift, die TÜV-Zertifikate und die Prüfbescheinigungen
mitzuführen und ggf. vorzulegen.
Eine weitere Auffassung bzw. Zusammenfassung zu diesem Thema: Die
Gastankflasche darf nicht fest verrohrt werden, weil sonst wird die zum Tank
mit allen Konsequenzen (20/8g Befestigungsstabilität), darf aber vom
Wohnmobil User mit Heizgas betankt werden sofern ein
Außenbetankungsanschluss vorhanden ist. Bleibt sie eine Flasche (nur
Spanngurte, ohne Werkzeug entnehmbar), darf sie nicht im Auto betankt
werden, auch nicht an der Autogastankstelle (Autogas) vor dem Auto stehend
sondern nur von Fachpersonal an einer Füllstation (genau wie jede
Tauschflasche).
Aus diesen Kommentaren kann man entnehmen, dass eine HU bei TÜV/KÜS/Dekra
je nach Wissenstand des Prüfers mit einem unerwarteten Ergebnis enden kann.
Deshalb hier eine mögliche Vorgehensweise für alle, die eine Gastankflasche
eingebaut haben. 1. Lassen Sie die originalen Spanngurten der vorherigen
Tauschflasche installiert und legen Sie diese auch um die fest
installierte Gastankflasche! 2. Bauen Sie zum Gasprüfungstermin
zusätzlich zur Tankflasche auch wieder eine Tauschflasche ein. 3.
Schließen Sie die Tauschflasche an und erklären Sie diese zur Hauptflasche
falls Sie eine Duomatik benutzen. 4. Gehen Sie vor dem HU-Termin zur
Gasprüfung bei einen Heizungsinstallateur oder einem DVGW-Sach-verständigen.
Lassen Sie eine Gasprüfung durchführen und mit Plakette und im gelben
Gasprüfbuch dokumentieren. Sperren Sie die Verbraucher, drehen Sie die
Gasflaschen zu und schließen Sie den Gasflaschenkasten wieder ab. 7.
Gehen Sie danach zum TÜV/KÜS/Dekra zur Hauptuntersuchung und weisen auf die
bereits erfolgreich durchgeführte Gasprüfung hin. 8. Der TÜV/KÜS/Dekra
Prüfer hat nun keinen Grund sich erneut mit der gesamten Gasanlage zu
beschäftigen. Allerdings kann (und darf) er aus Gründen der
Insassensicherheit die Funktion der Gasheizung kontrollieren 9. Nach der Gasprüfung
durch den DVGW/Gasinstallateur, der AU am Abgasrohr und der techn.
Überprüfung des Fahrzeugchassis durch den TÜV/KÜS/Dekra erhalten Sie die
Plakette der hoffentlich bestandenen HU.
Und hier wieder ein Update
zur HU:
Die ordnungsgemäße Funktion einer
Flüssiggasanlage (Druckprüfung, Flammüberwachung, Crashsicherung) in
Reisemobilen müssen alle 2 Jahre und nach durchgeführten Arbeiten an der
Gasanlage sofort durch eine
Gasprüfung nach DIN EN 1949
bzw. Richtlinie 2001/56/EG bzw. DVGW
Arbeitsblatt G607A 08/2022 abgenommen werden.
Dies wird durch den zertifizierten Sachverständigen mit einer „Bescheinigung
der Erstinstallation“ oder Eintrag ins Gasprüfbuch und einer Prüfplakette
dokumentiert. Die Gasprüfung nach
G607 A 08/2022
mit Durchführung durch den TÜV oder andere Prüforganisationen
als Voraussetzung zur HU erfolgt nicht mehr und ist damit
nicht mehr Bestandteil der HU. Der TÜV oder andere anerkannte
Gasanlagenprüfer können/sollen aber weiterhin eine Gasprüfung durchführen,
eine nichtbestandene Gasprüfung kann aber nicht zur Verweigerung der HU
Plakette führen. Dennoch: Unzulässige, beschädigte (rissige Gasschläuche,
überschrittene 10 Jahres Benutzungsfrist) oder mangelhaft befestigte Teile
der Gasanlage führen weiterhin zum Nichtbestehen der Untersuchung denn das
ist ein "erheblicher Mangel".
Die
neu
novellierte StVZO verweist jetzt auf die Pflicht zur Gasprüfung nach
DWGW Arbeitsblatt G607A 08/2022.
Nach dieser Änderung ist der Halter zu einer regelmäßigen Prüfung alle 2
Jahre verpflichtet. Die gesetzliche
Grundlage dafür schafft der §29, Anlage VIII der StVZO.
Neu ist auch der §5 StVZO Flüssigkeitsanlagen
in Fahrzeugen.
Alle drei Komponenten sind bei Temperaturen unter +5°C nicht mehr betriebssicher
zu betreiben. Der Butananteil im LPG verdampft nicht mehr sicher, der
Abwassertank kann eingefrieren und die Lithiumbatterie sollte nicht mehr geladen
werden Das alles wollen wir eigentlich verhindern.
Den Einbau und die Steuerung einer Heizung möchte ich hier amn Beispiel der LPG Tankflasche
erklären. Die Beschreibung gilt aber genauso auch für den Abwassertank oder die Li Batterie
oder alle drei zusammen.
Der Sinn der LPG-Tankflasche soll ja sein, auch im Winter immer genügend Gas zum Heizen zu haben.
Allerdings ist LPG-Autogas längst nicht so kältesicher wie Heizgas.
LPG-Autogas ist eine Mischung von max. 60% Propan mit 40% Butan. Ab ca. 0°C stellt sich ein unangenehmer Effekt ein, der Propananteil vergast noch und wird entnommen,
der Butananteil vergast nicht mehr und bleibt als Flüssiggas in der Tankflasche.
Abhilfe schafft hier nur, die Flaschentemperatur auf ca. +5°C - +8°C anzuheben. Damit vergast auch der Butananteil und erreicht einen Dampfdruck von ca. 1,2bar.
Dieser genügt um Heizung und andere Verbraucher zu versorgen.
Mit einem „Frostwächter“ kann man die Temperatur überwachen und damit ab ca. +5°C elektrische Heizfolien aktivieren um die Tankflasche zu erwärmen.
Ich habe mir deshalb bei Conrad folgende Teile besorgt:
2x Heizfolie 12V 15W, Best. Nr. 189230
1x Temperaturschalter Bausatz, Best.Nr. 194883
1x Sicherungshalter mit Sicherung 5A
1m Wellrohr, 15mm und aus dem Autozubehörhandel
1x alubeschichtete Scheibenabdeckung, 90cm x 30cm
2x Klettverschluß
Achtung: Alle Kabelverbindungen im Gasflaschenkasten müssen isoliert und vergossen sein. Verbindungen mit Quetschsteckern
oder Lüsterklemmen sind tabu. Nur Lötverbindungen, die danach mit Heißkleber vergossen und Schrumpfschlauch isoliert wurden sind sicher.
Relais, Schalter oder elektronische Komponenten müssen außerhalb des Gasflaschenkastens installiert werden. Alle Leitungsdurchführungen in oder aus
dem Gasflaschenkasten müssen gasdicht verschlossen werden!
Den Bausatz des Temperaturschalters habe ich in leicht modifizierter Schaltung zusammengebaut und nach beiliegender Anleitung getestet und auf ca. +5°C
Einschalttemperatur justiert. Die Modifizierung besteht im Vertauschen der Pins 2 & 3 des Operationsverstärkers. Dazu habe ich die beiden Pins vor dem
Eindrücken des Ops in die Fassung hochgebogen. Danach habe ich vorsichtig zwei Drähte an die weg stehenden Beinchen gelötet und diese vertauscht mit den
entsprechenden Anschlüssen auf der Platine verlötet. Der Bausatz ist eigentlich für eine Lüftersteuerung gedacht und nicht für einen Frostwächter.
Sie arbeitet also genau gegensätzlich zur gewünschten Funktion.
Deshalb müssen entweder die beiden Eingänge getauscht werden oder der mitgelieferte PTC-Fühler muss gegen einen „NTC-Fühler“ getauscht werden.
Die Schaltung hat einen Ruhestrom von 4 mA und ist bis zum Erreichen der Frostgrenze inaktiv.
Zur Montage der Heizung, des Temperaturfühlers und der Isolierung habe ich die Tankflasche ausgebaut.
Danach habe ich die Heizfolie mit ihrer Klebefläche auf die Tankflasche aufgeklebt (beide Kabelanschlüsse zur gleichen Seite), die Anschlüsse parallel
geschaltet und mit der zum Relais der Schaltung gehenden Leitung verlötet. Die Verbindung wurde mit Heißkleber vergossen und mit Schrumpfschlauch isoliert.
Auf die Alufläche in der Mitte zwischen den Heizfolien habe ich den PTC-Temperaturfühler angeklebt.
Damit die Heizleistung nicht im Gasflaschenkasten verloren geht, habe ich die Tankflasche mit einem alubeschichteten Auto-Scheibenschutz umwickelt. Damit
diese auch mal entfernt werden kann hat diese an beiden Enden zwei Klettverschlüsse.
Die Fühlerleitung und die Heizfolienzuleitung habe ich zum Schutz in einem Wellrohr verlegt.
Die Elektronikschaltung ist außerhalb des Gaskastens montiert, Wellrohr und die Bohrung in den darüberliegenden Kleiderschrank habe ich gasdicht mit
Dekalin verschlossen.
Zur Elektronik hin habe ich eine Lüsterklemme gesetzt um Heizfolie und Fühler von der Elektronik trennen zu können. Durch die Modifikation (Tausch der
Eingänge des Ops) der Schaltung kann ich den PTC-Widerstand an der Lüsterklemme kurzschließen, der Frostwächter kann dann zu Testzwecken sofort aktiviert werden.
Die Leuchtdiode des Reglers habe ich ins Controlpanel verlegt. So kann ich am Panel sehen, ob die Heizung eingeschaltet hat.
Die 12V Versorgung des Reglers und der Heizfolien ist über eine 5A Sicherung an einem geschalteten Ausgang des Ladegerätes angeschlossen.
Nach meiner Berechnung benötigt die Heizung ca. 57Wh (oder 4,2Ah) um eine volle Alugastankflasche mit 11kg Inhalt innerhalb 1 Stunde von ca. +5°C auf
ca. +8°C zu erwärmen. (Der Einfachheit halber habe ich für die 17kg Masse von Flasche und Gas den gleichen Wert wie bei Wasser angesetzt.)
Das Thema "Heizung Abwassertank" ist prinzipiell dasselbe. Allerdings wird mehr
Heizfolie benötigt und damit natürlich auch mehr Strom. Auch hier sollte der Tank nicht nur beheizt werden sondern auch gegen Auskühlung mit einer
zusätzlichen Isolierung geschützt werden. Diese muss aber wasserfest sein und Umwelteinflüssen standhalten können.
Zuerst werden die Heizfolien aufgeklebt und parallel verschaltet. Der Temperaturfühler wird auf einer freien Tankoberfläche montiert und über Tank,
Heizfolien und Temperaturfühler wird dann die Isolierung aus Styrodur, Styrofoam, XPS oder X-trem Isolator aufgeklebt. Achten Sie aber bitte
beim Anbringen der Isolierung darauf, dass die Revisionsöffnung weiterhin bedienbar bleibt! Schneiden Sie die Styrofoamplatte an dieser Stelle aus und
verkleben Sie die Isolierung nicht auf dem Deckel sondern passen sie ihnn nur sauber ein. Anschließend wird die ganze Isolierung mit Unterbodenschutz deckend
eingesprüht. Die Kabel werden in einem Wellrohr geführt und in den Aufbau verlegt. Die Schaltung für die
Frostschutzregelung wird an einem geeigneten Platz im Aufbau montiert.
PS: Diese Regelung kann man auch mitbenutzen, um das optionale Heizelement der thermomechanischen Truma Frost Control
temperaturabhängig einzuschalten und damit auch bei niedrigeren Temperaturen eine Erstbefüllung des Boilers zu ermöglichen.
Der Stromverbrauch des Truma Heizelementes liegt bei 0,4A.
Schutz einer Lithium Batterie bei Temperaturen unter +5°C
Wer sein Wohnmobil im Winter benutzt und kein elektronisches BMS eingebaut hat
fragt sich wie er denn die kalte Lithiumbatterie vor einer Ladung durch
Lichtmaschine oder Solaranlage schützen kann. Bei Temperaturen unter +5°C im
Inneren der Zelle sollte ja aus Gründen der Lebensdauer der Ladestrom erheblich
reduziert oder eine Ladung unterbunden werden. Hier einmal drei relativ einfach
zu realisierende Möglichkeiten.Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Li-Batterie heizen oder den Ladestrom abschalten:
1. Die Methode Heizung:
In meinen Augen ist diese Methode allerdings sehr uneffektiv. Das Innere einer Zelle muss
über +5°C liegen. Jegliche Art von Heizung, die von außen aufwärmt braucht Zeit
um ins Innere der Zelle vorzudringen. In einem Test hat es 45 Minuten gedauert,
das Zelleninnere mit fünf Heizmatten a 30 Watt von -10°C auf +5°C zu erwärmen.
Ansonsten ist das Verfahren gleich wie Heizung LPG Tank oder Abwassertank. Hier wird halt die Heizfolie auf die
Batterie geklebt.
Die Leistung für die Batterieheizung muss allerdings erbracht werden. Bei 150 W sind das in
45 Min. so ca. 9 Ah und das zu Zeiten wo
Solar kaum was bringt. Also mehr eine Möglichkeit wenn man fährt oder überwiegend an
Landstrom angeschlossen ist.
2. Die Möglichkeit den Ladestrom für die Lithiumbatterie abzuschalten
(bei einem Blei/Li Hybridsystem):
Man verwendet die Auslösefunktion des
eingebauten FrostControl Ventils. Bei Temperaturen unter
+7°C löst das FrostControl Schutzventil aus und der blaue Knopf an der
Schmalseite springt
ca.
4-5mm aus dem Ventilgehäuse. Dieser Hub reicht aus um einen Mikroschalter zu
betätigen. Ich habe dazu mittig in den blauen Knopf ein Schraubenloch gebohrt
und dort einen 22 x 10 x 2 mm Plastikstreifen befestigt. Auf den Boden habe ich
einen gängigen Marquardt Mikroschalter (1005 1001) geschraubt. Wenn das
Frostschutzventil ausgelöst hat drückt die Plastikfahne dann auf den
Schalterknopf. Durch den Plastikstreifen ist der Rückstellknopf weiterhin
zugänglich und ein manuelles Reset ist jederzeit möglich. Der Schalter selbst
ist ein Wechseltaster mit 10A Schaltvermögen und kann sowohl als NO oder NC
betrieben werden. Das Dauerplus für den Com-Anschluß kann man von der Truma
Spannungsversorgung beziehen. Diese einfache Schaltung kann man auch dazu
benutzen um eine 12V Blink-LED zu aktivieren, die einem im
Frühjahr beim Befüllen des Wassrtanks sagt: "Achtung Frostschutzventil ist
noch offen"
3. Mit einen elektronischen Temperaturschalter mit Thermofühler. Es wird die gleiche Steuerung verwendet wie bei der Heizung der Tankflasche bzw. des Abwassertankes.
Allerdings wird jetzt bei Erreichen der Temperatur von ca. +5°C nicht eingeschaltet sondern der Ladestrom aus Solar oder EBL abgeschaltet!
Der Temperaturfühler sollte am Plus- oder Minuspol der mittleren Zelle
angebracht werden.
Zur Steuerung eines zusätzlichen Lastrelais wird der andere Relaisanschluss verwendet, also Klemme S (Schließer).
Anstelle der Heizmatten wird hier ein Lastrelais eingefügt. Dieses Lastrelais schaltet dann den Ladestrom bei unter +5°C ab und schützt so die Lithiumbatterie.
Bei Plug n`Play Austauschlösungen kann diese Schutzschaltung bereits integriert sein, ein Blick
in das Datenblatt bringt Klarheit.
Also: Bei Temperaturen über +5°C ist das zusätzliche Lastrelais geschlossen, die Lithiumbatterie kann geladen werden. Bei
Temperaturen unter +5°C öffnet das Lastrelais. Bei Lithiumbatterien, die nur über einen Notabschaltkreis (UVP, OVP, Überhitzung) verfügen muss die Schaltung
über ein Batt+ der Startbatterie versorgt werden.
Abdichtung des Motorraums beim Fiat Ducato X250/251
Das ist in meinen Augen ein überaus wichtiges Thema für alle Ducato X250 Besitzer, deren Wohnmobil im Freien überwintert.
Die Problematik von in den Motorraum eindringenden Wassers hängt zwar z.T. von der Neigung des parkenden Fahrzeuges und der Länge
des Alkovenüberbau ab. Tatsache aber ist, Regen- und Tauwasser dringt in den Motorraum ein, kann nicht sauber abfließen, gefriert und
blockiert u.U. den Zahnriemen. Weitere Folgen sind rostenden Sitze von Glühkerzen, Einspritzventilen und Scheibenwischerwellen.
Hier ein Link zu einem eindrucksvollen Video.
https://www.youtube.com/watch?v=8vOGJTTTlLw
Die Behebung hier zu beschreiben ist mir selbst nicht möglich, mir fehlen hier die eigene Erfahrung und erklärende Bilder.
Im Internet gibt es unter "X250 Wassereinbruch im Motorraum" ber viele Beiträge dazu. Unter anderem einen bebilderten
Download mit einer Beschreibung was dagegen zu tun ist:
http://www.womoblog.ch/Unser_Wohnmobil/Aus-_und_Umbauten/Wasserproblem_Motor/
Von Fiat selbst gab es dazu in der Vergangenheit mehr oder minder erfolgreiche Serviceaktionen.
Austausch des serienmässigen Fahrersitzes gegen einen Komfortsitz
Im Ford Transit ist serienmässig ein
"Pilotensitz" eingebaut, der von durchnittlicher Qualität ist und relativ wenig Seitenführung
besitzt.
Nach stark neun Jahren war es meiner Ansicht nach Zeit,
diesen Sitz gegen ein besseres Modell zu tauschen. Dies ist allerdings nicht so
einfach. Ford selbst hat keine Lösung. Andere Sitzhersteller haben ganz gute
Sitze, aber die passen nicht eins zu eins auf den montierten Drehteller. Der
Originalsitz ist vom Aufbau her relativ hoch und kommt beim Drehen mit der
Handbremse in Konflikt. Nur wenn man den Sitz ganz nach vorne schiebt, läßt er
sich drehen! All dies sollte natürlich mit einem Tausch des Sitzes behoben
werden. Fast alle Komfort- bzw. Sportsitze sind im Sitzaufbau niedriger als
die Seriensitze. Aus diesem Grund muss der Drehteller, der eigentlich direkt auf
der Sitzkonsole montiert ist, höher gesetzt werden. Die eigentliche Sitzhöhe für
den Fahrer, also für meine Frau und mich, muss aber beibehalten werden. Auch die
zwei Gurtbefestigungen am Sitz müssen geändert werden. Da dies ein
sicherheitsrelevanter Umbau am Fahrzeug ist, muss dieser Umbau vom TÜV
abgenommen und in die Kfz-Papiere eingetragen werden! Zuerst einmal habe ich
im Internet nach Sitzen gesucht, die meiner Frau und mir in Form, Ausstattung,
Bezugsmuster und Farbe gefallen könnten. Die vier großen Hersteller für
Autositze heißen:
Aguti,
Grammer,
ISRI,
König
und
Recaro.
Aber alle liefern keine Umrüstkits für eine Ford-Sitzkonsole. Ich habe mir
einen Sitz der Fa. König ausgesucht. Den König Komfortsitz K310 S4 mit 4-Wege
Lordosenstütze und Armlehnen. Er entsprach meinen Vorstellungen und kam mit dem
Bezug auf Muster und Farbe dem Beifahrersitz am nächsten. Nun brauchte ich noch
einen Sitzlieferanten in meiner Umgebung, den ich mit der Fa.
Unglert Sitztechnik gefunden habe. Herr Unglert war sogar bereit an
meinen Wohnort zu kommen, damit ich auf einem Sitz "probesitzen" konnte. Dabei
wurde schon mal gemessen und beschlossen, die Sitzteillänge gegenüber dem
Seriensitz um 4 cm zu verlängern. Ich habe eigentlich nicht so lange Beine, aber
der Originalsitz war schlicht zu kurz. Auch einer der Gründe für einen Tausch.
Zum Einbau und zur Konstruktion des "Umrüstkits der Sitzbefestigung" empfahl mir
Hr. Unglert die Fa. MobiTEC
in Berkheim, u.a. ein Umrüster für Behindertenfahrzeuge. Im Februar war es
soweit, um 7.30 Uhr sollte ich das Fahrzeug abgeben. Während des Umbaus durfte
ich dabei bleiben und die Arbeitsschritte fotografisch dokumentieren.
Zuerst wurde nochmals die Höhe meiner Sitzposition gemessen, dann der Sitz vom Drehteller gelöst.
Dann wurde der Drehteller von der Sitzkonsole gelöst. Auf die obere Drehplatte wurden zwei Flacheisen montiert.
In diese wurden später die Bohrungen und Gewindeaufnahmen für die Befestigung der
Sitzlaufschienen angebracht.
Der modifizierte Drehteller und der neue Sitz mit Laufschienen wurde auf die
Sitzkonsole gestellt und die jetzige Sitzhöhe wurde gemessen. Die Differenz zwischen alt und neu musste jetzt mit einer
Anpassung zwischen Sitzkonsole und Drehteller ausgeglichen werden. Dazu wurden zwei Vierkantrohre mit Hohlprofil und einer Seitenhöhe von 6 cm
zurechtgesägt und mit jeweils drei Löcher für 8 cm lange Schrauben zum Durchschrauben versehen. Die Vierkantrohre und Flachprofile wurden jetzt
entgratet und schwarz lackiert.
Da der Sitz mit Drehteller gerade abgebaut war habe ich die Gelegenheit genutzt um den Batteriewasserstand
beider Ford-Batterien zu kontrollieren. So eine Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder.
Der Sitz mit seinen Sitzschienen wurde dann auf den montierten Flacheisen auf dem Drehteller mit M8 Schrauben festgeschraubt.
Eine stabile Konstruktion, die der TÜV allerdings noch abnehmen musste. Der TÜV war an diesem Tag im Hause und ließ sich vom
Monteur die Konstruktion erläutern. Der Drehteller blieb außen vor, da dieser ja bereits in der Erstabnahme Bestandteil des Fahrzeuges war.
Das "Gutachten zur Erlangung der Betriebserlaubnis gemäß §21 StVZO" wurde noch vor Ort erteilt und ausgedruckt. "Die Berichtigung der Fahrzeugpapiere ist
unverzüglich erforderlich". Ich muss also in den nächsten Tagen noch aufs Landratsamt.
Auf der Heimfahrt konnte ich den neuen Sitz ausgiebig testen.
Durch die bessere Seitenführung von Sitzteil und Lehne muss man mit dem Körper weniger ausgleichen und fährt entspannter.
Die Lordosenstützen sind stufenlos einstellbar und man sitz nicht so krumm mit nach vorne gebogenem Rücken. Dadurch, dass jetzt auch
links eine Armstütze ist lege ich meinen Arm nicht mehr auf der Fahrertür ab und sitze damit gerader. Also ein echter Komfortgewinn, der für Sitz und Umbau sein
Geld wert ist.
Zum Schluss möchte ich mich bei der Fa. Unglert und der Fa. MobiTEC für die umfassende Beratung und die hochwertige Umsetzung recht
herzlich bedanken!
Mit diesem Einbau lässt sich manch heftige Diskussion über sandige Füße und deren Reinigung auf dem Wohnmobilboden im Voraus unterbinden.
Es wird eine Außensteckdose eingebaut, an die Wasserversorgung des WoMo angeschlossen (am besten an die Warmwasserleitung, kalt wird’s von alleine)
und in diese wird der mitgelieferte Duschschlauch bzw. der Wasserhahn eingeklinkt. Ein Schalter innerhalb der Steckdose schaltet ggf.
die Tauch-Wasserpumpe ein.
Das war die Theorie. In der Praxis sucht man sich im Inneren des Wohnmobils eine Stelle an der man die Steckdose einbauen kann. Diese
Stelle sollte so gewählt werden, dass sie verdeckt ist (Badschrank, Staukasten) und einen möglichst kurzen Zugang zu einem Warmwasserschlauch der
Wasserversorgung hat. Liegt die Anschlussdose höher als der Versorgungsschlauch ist auch die Winterentleerung kein Problem.
Hat man eine geeignete Stelle gefunden, (Platzbedarf ca. 10x10cm und ca. 10-15cm Tiefe), bohrt man mittig mit einem 5er Bohrer ein Loch
von innen nach außen. Von
Außen setzt man jetzt einen Kreisbohrer ein und bohrt den Kreis an, danach wird von innen nach außen fertig gebohrt. Die Reihenfolge kann auch umgekehrt sein,
wichtig ist, dass beide Oberflächen angerissen sind damit die Oberfläche durch die relativ groben Sägezähne nicht ausreißt. Der Lochdurchmesser sollte
ca. 0,5cm größer sein als der Durchmesser der Außensteckdose. Damit bekommt man später keine Probleme mit Materialausdehnungen und hat genügend Luft um
großzügig mit Dekalin abzudichten.
Jetzt wird die Steckdose auf der Deckelrückseite und am Übergang zur runden Dose mit einer Raupe Dekalin versehen und eingesetzt.
Die Dose wird dann von außen verschraubt. Der Versorgungsschlauch wird an einer gut zugänglichen Stelle aufgeschnitten (vorher Pumpe abschalten) und mit einem
Y-Verteiler versehen. Alle Anschlüsse sollten mit Schlauchschellen gesichert werden.
Handelt es sich um ein Wassersystem mit Tauchpumpe muss jetzt noch der Schalter parallel zu einem der bereits eingebauten Einschaltern (in den Wasserhähnen)
angeschlossen werden.
Der selbstgebaute Wasserhahn besteht aus einem Anschlussstück für eine Reich-Wassersteckdose, 10cm Schlauch mit Innendurchmesser 10mm
und einem 3/8“ Kugelhahn mit Schlauchanschlussadaptern.
Fertig sieht die Wasserentnahmestelle dann so aus und hat sich bereits bestens bewährt um Salz- und Sandfüße oder auch mal schnell die
Hände oder klebrige Kindermünder draußen zu reinigen.
Aus mir im nachhinein unverständlichen Gründen habe ich die geplante Gebläseunterstützung für die
Alkovenheizung beim Bau meines Wohnmobiles wieder storniert.
Manchmal spart man halt am falschen Ende.
Der erste Winterurlaub hat mich aber schnell wieder von der Notwendigkeit überzeugt und mit ein bisschen Geschick kann man das auch nachträglich einbauen.
Der Heizrohrstrang von hinten nach vorne und hoch zum Alkoven hat inklusive des umlaufenden Alkovenheizrohres eine Gesamtlänge von fast 10m. Der Strang hat zwar
keine weiteren Ausströmer, aber der Druckabfall ist auf diese Länge zu stark.
Ich habe den Strang deshalb vor dem Aufgang zum Alkoven bzw. vor dem Übergang auf das 30mm Heizrohr aufgeschnitten und ein 2-stufiges Gebläse Multivent TBM eingesetzt.
Den Stufenschalter habe ich in die Stirnseite des Sitzkastens montiert.
Um den Durchfluss im Heizrohr zu erhöhen, habe ich jede 2. Ausströmdüse mit einer Häkelnadel wieder hochgezogen, geglättet und mit Abklebeband zugeklebt.
Das Heizrohrende habe ich mit einer Eckdüse versehen und im Kleiderschrank enden lassen.
Der Funktionstest verlief absolut erfolgreich, sogar am Heizrohrende im Kleiderschrank kommt noch warme Luft.
Bei all diesen Arbeiten an der Heizung ist es wichtig, dass man vor den Optimierungsarbeiten zuerst alle Umluftrohre, deren Länge und Durchmesser und deren
Ausströmer (Ort, Wichtigkeit) aufnimmt und auch ggf. auch am Ausgang der Heizung umsteckt um eine gleichmäßigere Verteilung zu erzielen.
Das Ganze kann man auch umwidmen oder Erweitern zu einer
Warmluftheizung des Abwassertanks. Dazu braucht man einen Durchbruch
des Wagenbodens und verlegt über einen Y- Strangverteiler und Reduzierstück ein
35mm Truma Isoflexrohr mit Locheinschnitten. Um den Abwassertank baut man einen
Sperrholzkasten aus 8mm Sperrholzplatten. Der Abstand Innenwand zu Abwassertank
sollte ca. 35-37mm betragen. Bitte vergessen Sie nicht im den Boden des Kastens
eine verschiebbare Öffnung für den Zugang des Tank-Revisionsdeckel einzubauen.
Das gelochte Warmluftrohr legen Sie jetzt auf Höhe des Tankbodens um den Tank,
zwischen Sperrholzkasten und Abwassertank und zwar mit den Ausblasöffungen nach
oben. Alle ausgepressten Löcher im Rohr im Inneren des Wohnmobils drücken Sie
zur Reduzierung des Luftwiderstandes wieder zurück. Umwickeln Sie die
geschlossenen Öffnungen mit einem Kreppband damit hier nicht schon Warmfuft
ausströmmt. Ist ein Gebläse montiert können Sie jetzt Alkoven und
Abwassertank heizen. Haben Sie keinen Alkoven ist das zwar schade aber für die
Funktion der Abwassertankheizung egal.
Einbau eines Lüfters zur Unterstützung der Kühlleistung des Absorberkühlschrankes
Ein Absorberkühlschrank kühlt eigentlich recht gut, vorausgesetzt er ist korrekt eingebaut!
(siehe Dometic Einbauanleitung: schräges Luftleitblech zum oberen Entlüftungsgitter, Abdichtung zwischen Oberseite Kühlschrank und Herdeinbau,
seitliche Abdichtung zu den Seitenwänden, geringer Abstand zwischen Kühlrippen und Außenwand).
(Übrigens, auch bei einem Kompressorkühlschrank muss die dem Kühlgut entzogene Wärme abgeführt werden.)
Bei Außentemperaturen über 32°C kann aber der auf Thermik beruhende Luftstrom ein bisschen Unterstützung gebrauchen. Ich habe dazu hinter dem unteren
Lüftungsgitter einen Axiallüfter angebracht, der die angesaugte Luft schräg nach oben bläst.
Bei dem Lüfter handelt es sich um einen leise laufenden EBM Papst-Lüfter 3412, 12V/1,3W, 61m3/h mit einem Laufgeräusch von 23dBA.
Die folgende Einbaubeschreibung bezieht sich auf das Modell Dometic MES RM7361L.
Den Lüfter habe ich mit Kabelbinder schräg am unteren dicken Rückflussrohr (da wo der Auffangbehälter für das Abtauwasser sitzt) und dem oberen dünnen Rohr
befestigt. Zwischen Lüfter und Rohr habe ich drei Gummiplättchen zur Vibrationsdämmung geschoben und dann erst die Kabelbinder festgezogen. Der Lüfter
hat damit keine Verbindung zu den Aufbauwänden.
Der 12V Anschluss erfolgte an der 6-poligen Dometic-Klemmleiste links oben, hinter der Abdeckblende. Zur Demontage der Blende muss man die beiden Drehknöpfe
abziehen und dann die beiden dahinter befindlichen Befestigungsschrauben lösen. Dann kann man die Blende abziehen.
Die Anschlussleitung des Lüfters habe ich verlängert und auf der linken Seite (von außen gesehen) nach oben gezogen und durch die Kabelabdichtung geschoben.
Von innen habe ich dann die Masse an der (von vorne gesehen) ganz rechten Klemme angeschlossen.
Die Plus-Leitung habe ich an die links danebenliegende 12V Dauerstrom-Leitung angeschlossen.
Die 12V liegen immer an, egal welche Betriebsart gewählt wurde und werden nur durch das EBL abgeschaltet.
Anschlussbelegung Klemmeleiste, von vorne und links nach rechts gesehen: 1= Plus 12V Heizpatrone, 2= Masse 12V Heizpatrone, 3= S+ Steuerung d. Solarregler (AES Modell),
4= D+ Lichtmaschinensignal (12V Heizpatrone während Fahrt), 5= Plus 12V für Elektronik, 6= Masse 12V für Elektronik
Damit der Lüfter aber abgeschaltet werden kann (Stromsparmodus) habe ich in der Frontblende einen Ein/Aus-Schalter montiert.
Man könnte auch noch einen Bimetall-Thermoschalter (Schließer, reversibel) einbauen, um den Lüfter bei einer bestimmten Kühlrippentemperatur einzuschalten zu lassen.
Nach der gemessenen Kühlrippentemperatur sollte dieser bei ca. 50-60°C Einschalttemperatur liegen.
Den Temperaturverlauf der Innentemperatur des Kühlschrankes und den Einfluss der hinteren Kühlrippentemperatur bzw. die Wirksamkeit der zusätzlichen Kühlung
dokumentiert folgende Tabelle:
Übrigens: Die größte Verbesserung der Kühlleistung erhält man, wenn die Kühlschranktüre möglichst wenig und mit Bedacht geöffnet und schnell wieder geschlossen wird.
Weitere Möglichkeiten, die Kühlschrankthermik zu optimieren
Viele Kühlschränke kühlen nicht so gut wie sie eigentlich könnten!
Sie bezieht sich auf den leider oft nicht optimalen Einbau, der die dem Kühlgut
entzogene Wärme am Wärmetauscher nicht richtig abführt und damit manchmal sogar
den Kühlschrank rundum erwärmt.
Die Fehler liegen dabei oft in folgenden Details:
-
Zwischen Oberkante Kühlschrank und Oberkante Abluftgitter ist kein Leitblech
eingebaut und/oder das Abluftgitter sitzt zu tief. Die Warmluft kann sich
zwischen Herd und Kühlschrank stauen (und dabei auch die AES-Elektronik
aufheizen). Gegen ein tief sitzendes Abluftgitter kann man wenig tun, aber
von Kühlschrankoberkante bis zum höhersitzenden Abluftgitter kann man ein
Leitblech einbauen (siehe Zeichnung).
-
Der Abstand zwischen Kühlrippen und Außenwand ist zu groß (3 cm).
Die Zuluft strömt nicht durch die Kühlrippen des Kondensators sondern daran vorbei.
Auch hier hilft ein Leitblech.
-
Zwischen den Möbelseitenwänden und den Kühlschrankseitenwänden befindet sich ein mehr
oder weniger breiter Spalt. Die Warmluft strömt dort an den Seiten hoch und
mindert damit die Kühlleistung, da sie den Kühlschrank von außen erwärmt.
-
Leider mischt
sich die unten einströmende kältere Luft auch mit der Abwärme des Kochers.
Dies kann man mit einer senkrecht eingezogenen Leitwand teilweise verhindern
und damit einen weiteren Temperaturunterschied zwischen einströmender
kälteren Luft und Wärmetauscher schaffen.
-
Das Rohr der Dampfblasenpumpe, das aus dem Kocher zum Kondensator führt leitet das heiße
Ammoniakgas zum Kondensator. Diese Leitung ist oft relativ lang und kühlt
u.U. auch durch den Fahrtwind aus. Hier hilft eine zusätzliche Isolierung um
diese Abkühlung zu verhindern.
Hier einmal zwei Skizzen zu diesen Punkten:
Dieses ganze Thema habe ich übrigens nicht in langwierigen Messungen
erarbeitet. Ich habe nur die Installationsanleitungen der Kühlschrankhersteller
mit den Einbauvarianten der verschiedensten Wohnmobilhersteller verglichen. Die
Einbauschwächen seitens der Aufbauhersteller lassen sich aber ganz gut auch
nachträglich beheben.
Zu 1. Das obere Leitblech lässt sich relativ leicht durch das obere Abluftgitter anbringen und mit SikaFlex ankleben.
Zu 2. Bei dem, zwischen den Luftgittern sitzenden, unteren Leitblech wird es allerdings
kniffelig. Man braucht eine kleine Stützkonstruktion, denn ein 3 bis 5 mm starkes Brett lässt sich nicht so einfach schräg auf die Innenwand kleben.
Aber mit einer Stützleiste unten und ein paar zweckentfremdeten Kabelbindern mit
Schrauböse lässt sich das Leitblech an der Wohnmobilwand befestigen.
Zu 3. Auch die Isolierungen zwischen Kühlschrank und Seitenwand lassen sich, je nach
Spaltstärke, recht gut aus Fugenisolierungen zurecht schneiden und dann einfach
mit einem Kantholz in den Spalt einpressen.
Zu 4. Wenn es möglich ist, kann man links neben dem Kocher auch ein senkrechtes Leitblech einziehen um die
Hitze des Kochers vom der kälteren Luft, die durch den Wärmetauscher soll, zu trennen.
Bei manchen Tower-Kühlschränken ist die Rohrleitung vom Kocher zum Absorber sehr lang. Das darin befindliche Ammoniakgas kann durch den
Fahrtwind (oder einen falsch eingebauten Ventilator) abkühlen, der Kühli bringt dann nicht mehr die größtmögliche Kühlleistung.
Die sehr heißen Leitungen kann man mit Thermoschlauch isolieren und damit deren Abkühlung verhindern.
Bei Kühlschränken, die ihre Abwärme nicht über die Außengitter, sondern über den Innenraum abführen, gibt es leider keine Abhilfe.
Man kann ja die Klimaanlage entsprechend höher dimensionieren (ca. 200W) und hat dafür eine
schöne, glatte Außenwand!
Von Dometic gibt es übrigens eine Aluspirale, auch Wendel, Flamm- oder Heizverteiler genannt, der in das Abgaskaminrohr eingehängt
wird. Er soll für eine bessere Strömung und damit für eine niedrigere Abgastemperatur im Kamin und am Entlüftungsgitter sorgen. (ET Nr.
292 62 12-20/6)
Kühlschrankbetrieb mit Solarstrom oder bei AES Automatik während der Fahrt mit Gas
Viele Wohnmobilfahrer haben eine Solaranlage auf dem Dach und möchten, wenn
die Aufbaubatterien voll sind, den überschüssigen Solarstrom zum Betrieb des
Absorberkühlschrankes nutzen und den Gasbetrieb abschalten.
Ein Absorberkühlschrank kann im 12V-Betrieb auch mit überschüssigem Solarstrom
betrieben werden. Dazu muss nicht unbedingt eine neuere AES-Automatik eingebaut
sein, das kann man auch mit ein paar Cent Artikeln selbst realisieren.
Voraussetzung ist allerdings eine entsprechend groß dimensionierte Solaranlage
ab 300 Wp, die ca. 10 bis 15A liefern kann. Ist die Anlage kleiner, wird der
Reststrom von der bestehenden Batterieladung ausgeglichen, und das will man ja
eigentlich nicht. Man muss sich bei diesem Thema aber immer eines vor Augen
halten: Der Strom für den 12V Betrieb der Heizpatrone kommt immer und direkt aus
der Batterie! Die Solaranlage betreibt nie den Kühlschrank direkt sondern speist
ihren Strom in die Batterie ein. Wenn der Solarregler dann sieht dass die
Batterie voll ist (Spannung hoch oder kein Strom fließt mehr) schaltet er für
eine bestimmte Zeit, meist für 30 Minuten, das Steuersignal S+ ein. Damit
schaltet dann der Kühlschrank vom Gas oder 230V Modus in den Solarstrom Modus.
Am
einfachsten lässt sich das Ganze bauen, wenn der Solarregler einen Steuerausgang
S+ besitzt. An diesem Steuerausgang liegen 12V an, wenn die Batteriespannung
größer 13,8V ist oder fast kein Ladestrom mehr fließt. Dieses Steuersignal kann
nun direkt eine neuere AES Automatik über den S+ Signaleingang am Kühlschrank
steuern. Hat man keine oder eine ältere AES Steuerung benutzt man das
Solarregler Steuersignal S+ als Steuerspannung für ein Relais und kann damit die
12V-Heizpatrone auf die Batterie schalten, auch wenn der Motor (D+) nicht läuft.
Nichts anderes macht die AES-Automatik. Der (nicht AES) Kühlschrank wird dabei
natürlich vorher manuell von Gasbetrieb auf 12V-Betrieb umgestellt. Bei einer
alten AES Automatik ohne Solar als Einspeisequelle, also kein S+ Steuereingang am
Kühlschrank, geht man mit der S+ Steuerleitung vom Solarregler einfach auf den D+
Eingang am Kühlschrank Anschlussblock. In diesem Fall muss man aber unbedingt die
beiden ankommenden Steuerleitungen D+ und S+ mit je einer
Diode (z.B. 1N4002) gegeneinander entkoppeln um zu verhindern, dass bei
"Kühlschrank mit Solarstrom Modus" die Treppe und die Sat Antenne einfährt.
Bei manchen Kühlschrankmodellen könnte man damit sogar das Gasventil
sperren, indem man zusätzlich dessen 12V-Anschluss abschaltet. Dazu könnte man
ein weiteres Relais einbauen und auch für dessen Steuerung das S+ Signal
benutzen. Diese Möglichkeit ist allerdings ein Eingriff in den Kühlschrank und
stark modellabhängig. Noch komfortabler wird es, wenn man von Gasbetrieb erst
nach einer kleinen Verzögerung (10 bis 20 Minuten) auf 12V-Solar umschaltet, um
ein andauerndes Hin- und Herschalten (Wolken) zu minimieren. Dazu kann man dann
ein Relais mit einstellbarer Einschalt- bzw. Abschaltverzögerung verwenden.
Die EBL von Schaudt und die Verteilerboxen von CBE haben für AES
Kühlschränke bzw. für Kompressorkühlschränke einen Ausgang, der relaisgesteuert
ist. Wenn der Kühlschrank dort angeschlossen ist muss man eventuell hier das
Kühlschrankrelais überbrücken bzw. die Ansteuerung unterbrechen.
Aber Achtung: Bei einigen Herstellern (mit CBE oder Nordelettronica
Ladern) werden, aufgrund des "spannungsgeführten D+, auch die 12V für die Heizpatrone im Stand weggeschaltet, das
sollte man vorher überprüfen. Bei anderen Herstellern hängt der Kühlschrank an
der Starterbatterie, auch dies sollte vorher überprüft werden. Sonst saugt der
Kühli die Startbatterie leer während der Solarstrom die Aufbaubatterie lädt.
Kühlschrank bei autom. AES mit Gas während der Fahrt
Vielleicht ist
in Ihrem Wohnmobil auch ein Kühlschrank mit nicht abschaltbarer AES-Automatik
eingebaut und Sie würden diese gerne abschalten! Dafür gibt es folgende
Möglichkeit:
Wird das D+ Signal an der Klemmleiste des Kühlschrankes abgeklemmt oder mit einem Schalter unterbrochen, interpretiert die
AES Elektronik das als „Motor läuft nicht“ und selektiert dann auch während der Fahrt einen Gasbetrieb (SecuMotion oder CS installiert notwendig).
Beim Skifahren musste ich leider feststellen, dass meine Skistiefel im Stauraum nicht richtig trocken wurden.
Ich habe daher das Umluftrohr der Heizung aufgetrennt und mit einem 35mm Abzweigverteiler ergänzt.
Ein flexibles 35mm Heizrohr wurde eingesteckt und mit einer Eckdüse versehen. Das flexible Heizrohr kann man nun auch über den Skischuhschäften platzieren
und die Skistiefel gezielt trocknen.
Bei Nichtgebrauch kann die Öffnung der Eckdüse mit einer Blindkappe verschlossen werden. Zusätzlich dazu habe ich über einen weiteren Abzweigverteiler den Heizstrang des Bades angezapft und über ein 30mm Rohr in das hintere Ende des Stauraumes geleitet.
Die montierte Eckdüse leitet nun Warmluft in die Ecken des Staukastens und verhindert damit im Winter Kondenswasser an den Wänden.
für den Abwassertank und für den Wasserboiler wird auf verschiedene Arten realisiert. Der Frostschutz muss bei tieferen Temperaturen ab ca. +5° Celsius wirksam werden.
Beim Boiler sorgt ein thermogesteuertes Ventil dafür, dass der Boiler zwangsentleert wird. Für den Abwassertank muss eine andere
Lösung, nämlich eine Heizung, dafür sorgen, dass das Abwasser nicht einfriert.
1. Ein eingebauter Heizstab übernimmt dann die Aufgabe der Erwärmung. Diese Nachrüstung ist aufgrund der Plastikarbeiten und der Einbaulage
nicht ganz so einfach.
2. Man kann den außen liegenden Abwassertank auch mit Warmluft frostfrei halten.
Die beste Lösung ist eine Umbauung des Abwassertanks mit einer Verkleidung aus Sperrholz (MFD, Bootsbau-Sperrholz),
die zwischen Verkleidung und Tank auf allen Seiten ca. 50mm Platz lässt.
Hier kann man jetzt zwischen Tankboden und der Bodenplatte der Verkleidung ein 35mm Umluftrohr mit Ausströmöffnungen verlegen
und an die Umluftheizanlage anschließen. Versieht man diesen Heizstrang noch mit einer Strangsperre kann die Abwassertankheizung beliebig zu- oder abschalten
(siehe Bild "Gebläse Alkovenheizung").
3. Die kostengünstigste Lösung aber ist, ein flexibles 72mm Heizluftrohr durch Zuschneiden und Einrollen auf einen Durchmesser von 35mm
zu reduzieren und hier eine Eckdüse einzubauen. Bei Bedarf steckt man das dicke Ende des Heizrohres in den Ausströmer des Bades und die Eckdüse in die
Ablauföffnung der Duschtassen. Nun bläst die Warmluft direkt in den Abwassertank.
(Aber bitte nicht zu warm, sonst könnte sich der Abfluss der Duschtasse verformen)
Wenn man auf einem unebenen Gelände steht ist der Einstieg manchmal doch relativ hoch. Einen Schemel finde ich zu
unfallträchtig und eine zusätzliche ausfahrbare Trittstufe wollte ich nicht anbauen. Ich habe mich für eine „Einstiegshilfe“ in
Form eines Schiffstaus entschieden. Das Hanf-Tau wird auch zu Deko Zwecken verkauft, ist gedrillt und hat einen Durchmesser von ca. 28mm.
Da ich das Tau irgendwie stabil befestigen muss, habe ich die Tauenden in eine entsprechend starke Aluhülse (abgesägtes Alurohr) eingedreht. Die runde Hülse
bekam vorher zwei durchgehende Löcher für Schrauben, dann wurde das Seil eingedreht und im Schraubstock dann in eine ovale Formgebracht. Die
Schraubenlöcher, bzw. die Wandauflagefläche wurde somit flacher, die Befestigung damit stabiler.
Damit das Hanfseil nicht beschädigt wird, habe ich die Schraubenkanäle mit einem Rundpfriem aufgearbeitet und nicht ausgebohrt.
Danach habe ich die Aluhülsen passend zur Polsterung mit blauem Gewebeband umwickelt.
Aus 6mm Sperrholz habe ich zwei Verstärkungsplatten angefertigt, in die ich je zwei 4mm Einschlagmuttern eingeschlagen habe. Nun habe ich in die
Kleiderschrankwand von außen die
Schraubendurchführungen gebohrt und die Verstärkungsplatten passgenau dann an der Innenseite der Schrankwand angeklebt.
Somit lässt sich der Tau-Handlauf ganz einfach anschrauben und durch die Verwendung von Einschlagmuttern, Wandverstärkung und normalen Schrauben ist sichergestellt,
dass auch bei 90kg Zuggewicht keine Holzschrauben ausreißen.
Nicht
überall will oder kann man große Verzurrschienen installieren. Für eine Ladungssicherung reichen oft auch Verzurrösen.
Sie lassen sich überall und relativ einfach anbringen und sind kleine nützliche Anbauten in Stauräumen. Mit ihrer Hilfe und normalen Gurtbändern
kann man die Zuladung klapper- und bremssicher verzurren.
Leider hat sich das bei den Herstellern bisher noch nicht so richtig herumgesprochen. Kaufen kann man sie im Kfz-Zubehörhandel,
im Baumarkt oder im Yachtzubehörhandel.
Oft
haben Solarregler oder 230V Ladegerät keinen zweiten Ausgang um die Starterbatterie zumindest mit einer Erhaltungsladung zu versorgen.
Aber auch manche Ladegeräte wie z.B. die EBLs der Fa. Schaudt laden die Startbatterie nur mit, wenn 230V Landstrom angeschlossen ist.
Ein "Stand By Lader" dient also zur Ladeerhaltung der Starterbatterie und bedient sich dafür aus der Aufbaubatterie.
Stand By Charger bzw. eine einfache Heißleiter/Diodenschaltung zum Nachbau wird einfach zwischen Bordbatterie und Starterbatterie geschaltet und gibt
aus der, hoffentlich vollen, Aufbaubatterie einen Erhaltungsstrom (max. 2 A) ab.
Da in umgekehrter Richtung, also von Startbatterie zur Aufbaubatterie, aufgrund der Rückflusssperrdiode kein Strom fließen kann bleibt die Starterbatterie immer
optimal geladen. Dieser Schaltungsvorschlag ist übrigens so auch in den EBLs von Schaudt realisiert.
Ist die Eingangsspannung höher, kann man mit einer Schottky Diode arbeiten oder
zwei Dioden parallel schalten.
Aber Achtung: All diese Schaltungen sind für Batterien gleichen Typs entworfen, also Blei zu Blei. Bei Lithium zu Blei sieht die Sache
anders aus, weil die Quellspannungslevel beider Batterien mit 12,8V zu 13,2V zu unterschiedlich sind.
Hier müsste man auf jeden Fall angleichen damit die belastete Ausgangsspannung
nicht höher als 13,6V wird.
Viele Solarregler laden oft nur die Aufbaubatterie, versorgen aber nicht die Starterbatterie
mit einer Erhaltungsladung. Auch Solarregler mit einem zweiten Ausgang stellen an diesem
Ausgang nicht die volle Leistung zur Verfügung oder arbeiten eventuell sogar mit einer Ladepriorisierung (erst Aufbau-, dann Start-Batt.
Achtung: Die Batterietypauswahl (Nass/AGM/Gel/Li) und deren Parameter gilt bei allen Solarreglern für beide Ausgänge.
Hinweis für alle Ford-Transit-Chassis Bj 2007 bis Bj 2013:
Der Ford Transit (140 PS Motor bzw. Heckantrieb) hat zwei Chassisbatterien verbaut. Diese sind im Stand
nicht parallel geschaltet sondern über ein Ford internes Trennrelais getrennt.
Erst wenn die Zündung eingeschaltet wird (Zünd+) werden beide Batterien verbunden. Wenn hier die „Startbatterie“ über Solarpanel oder Ladegerät mitgeladen wird,
so gilt das nur für eine der beiden Batterien, für welche es gilt entscheidet der Aufbauhersteller.
Die hintere Batterie ist "Startrelevant", die vordere, zweite Batterie hat eine „nicht startrelevante"
Funktion und ist für die Versorgung von Autoradio, Navi, 12V-Steckdosen und Licht zuständig. Auch hier ist ein "Ladeumschalter" für das Solarpanel eine sinnvolle Verbesserung.
Um auch die vordere "nicht startrelevante"
Batterie mitwenigstens einer Erhaltungsladung zu versorgen habe ich in der Fahrersitzkonsole ein Umschalter installiert, mit dem man den Startbatterieausgang
des Solarreglers zur Erhaltungsladung zwischen beiden Batterien umschalten kann.
Achtung: Wer sich bei handwerklichen Arbeiten und Arbeiten an der Elektrik nicht sicher fühlt sollte diesen Einbau von einem Fachmann durchführen lassen.
Konvertierung neues D+ aktive Ground auf altes D+ 12V Steuersignal
Bei neueren Fiat/ Ford-Fahrzeugen gibt es kein originäres D+ 12V Steuersignal
mehr sondern ein D+ aktiv Ground Signal. Bei diesem wird die Signalleitung D+
auf Masse gelegt wenn der Motor läuft. Damit lassen sich Einbaukomponenten wie
B2B-Lader, Kühlschrank etc. aber nicht mehr steuern. Aber es gibt eine Lösung: einen
D+ aktive Ground zu D+12V Konverter mit Hilfe einer einfachen Relaisschaltung.
Bei den neuen Fiat Ducato, Citroen Jumper und Peugeot
Boxer findet man das D+ aktive Ground Signal im unteren Bereich der
rechten B-Säule. Hinter der Plastikabdeckung befindet sich ein 15-poliger
Stecker, Pin2 ist D+ (aktiv an Masse). Im gleichen Stecker gibt es auch
Dauerplus und Zündungsplus.
Beim neuen Ford Transit findet man das "switched Ground Engine Run Signal " an der rechten Seite der
Fahrersitzkonsole. Dort ist ein Aufbau-Interface Connector
(Fahrzeugschnittstellenstecker), am Pin 2 liegt
"Motor Start", also D+ aktive Ground. Falls man zur Kontrolle messen möchte:
Spannungsmessung, Com am Signalpin, Plusstrippe an Plus 12V!! An Pin 6 liegt
das Zündung + Kl.15 (10A) Signal.
Installation einer Außenantenne, UKW, DAB+, DBV-T bei einem GfK Dach
Einen guten Empfang von UKW, DAB+ oder DBV-T2 erhalten Sie nur bei einem ausreichenden
Antennensignal. Durch ungünstige Einbaulage sind die Signale aus Spiegel- oder
Windschutzscheibenantennen immer mehr oder weniger gedämpft. Gefordert werden
lt. EN 60728-1 folgende Signalstärken am Ende des Antennenkabels:
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UKW Mono/Stereo
88-108 MHz, 40/55 - 60 dBųV, bzw. 100/560
ųV - 1 mV, ein gutes Mittel sind 0,8 mV
-
DAB+ Stereo
174-230 MHz, 30 - 94 dBųV, bzw. 32 ųV -
50 mV, ein gutes Mittel sind 10-20 mV
-
Analoger TV
174-230 MHz, 50 - 77 dBųV,
bzw. 316 ųV - 8 mV, ein gutes Mittel sind 2-5 mV
-
Dig. TV, DBV-T2
174-230 MHz, 54 - 74 dBųV,
bzw. 500 ųV - 5 mV, ein gutes Mittel sind 1-2 mV
-
Dig.TV DAB+, DBV-T, DBV-C 0,3-3 GHz, 35 - 74 dBųV,
bzw. 56 ųV - 5 mV, ein gutes Mittel sind 1-2 mV
Vom Ausgang der Antenne bis zum Eingang des Empfängers muss ein abgeschirmtes Koaxialkabel verlegt sein. Leider hat dieses Kabel eine frequenzabhängige Dämpfung des
Empfangssignals zur Folge. Verschieden Kabeltypen mit unterschiedlichem Außendurchmesser können hier zum Einsatz kommen.
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RG 59, Ø 6,2mm, 75Ω, Dämpfung bei 200 MHz: 16,5 dB, bei 1000 MHz: 41 dB pro 100 m
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RG 58, Ø 5mm, 50Ω, Dämpfung bei 200 MHz: 24 dB, bei 1000 MHz: 56 dB pro 100 m
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RTK 31, Ø 3,2mm, 50 Ω, Dämpfung bei 800 MHz: 44 dB und bei 2300 MHz: 75 dB/100m, bis vier Gigahertz einsetzbar
– das
bedeutet das gesamte Spektrum von UKW, DAB+, DBV-T bis WLAN-Hotspot.
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RG 174, Ø 2,8mm, 50 Ω, Dämpfung bei 200 MHz: 45 dB, bei 800 MHZ: 93 dB pro 100 m
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Multimedia Koax dop. geschirmt, Ø 6,6mm, 75Ω, Dämpfung bei 200 MHz:7,8 dB, bei 2400
MHz: 31 dB pro 100 m, bis vier Gigahertz, einsetzbar, also über den
gesamten Radio/TV Bereich und WLAN
Diese Kabeldämfung muss vom Antennengewinn abgezogen werden. Bringt Ihre passive Stabantenne einen Gewinn von ca. 4 dB Gewinn,
darf Ihr 2,8mm dünnes Anschlusskabel mit 45 dB Dämpfung auf 100 m Länge nur max 3m Lang sein damit Sie noch ein vernünftiges Nutzsignal mit 2,65 dB erhalten.
Bei einer aktiven Antenne mit ca. 30 dB Gewinn können Sie schon 10m Kabel verlegen und haben immer noch 25,5 dB Gewinn am Stecker zum Empfänger.
Natürlich muss dafür auch der Empfänger eine entsprechende Empfindlichkeit aufweisen.
Um ohne großen Aufwand in Deutschland Radiohören oder Fernsehen zu können hilft eine Außenantenne.
Für die Antenne spielt DBV-T oder DBV-T2 HD keine Rolle. Auch Ihren UKW/FM und/oder DAB+ Empfänger können Sie damit versorgen.
Für die verschiedene Empfänger oder Geräte mit getrennten Anschlüssen an nur einem Antennenkabel benötigen Sie einen Splitter (Frequenzweiche) für die Trennung der
UKW, DAB+ bzw. DBV-T2 Signale. Ab dem Splitter müssen Sie dann Einzelkabel zu den verschiedenen Gerätestandorten/Geräteeingängen verlegen.
Die Antenne montieren Sie am Besten auf der linken Fahrerseite, sie kann dann nicht durch tiefhängende Äste am
Fahrbahnrand beschädigt werden. Wenn das Fahrzeug eine Reling besitzt, kann man die Antenne sehr leicht an deren Holme befestigen.
Eine weitere Möglichkeit ist natürlich auch, nach alter Lkw Fahrer Manier, die Montage eines
75 cm Antennenstabes auf dem linken Außenspiegel. Mit etwas handwerklichen Geschick kann man die
Kabeldurchführungen der Spiegelsteuerung benutzen um zum Radio zu kommen oder wenn man Glück hat kann man sie an das eventuell vorhandene Antennenkabel der
Spiegelantenne anschließen. Die Masse der Antenne sollte aber am metallenen Spiegelarm angeschraubt werden. .
Achten Sie darauf, dass das Antennenkabel hochwertig ist ( niedrige Dämpfung), nicht zu lang wird und möglichst keine Verbindungsstecker oder Klemmen hat.
Jeder Meter Antennenkabel dämpft das eingespeiste Signal.
Wichtig ist allerdings, dass die Antenne bei isolierten Dachflächen (GfK/Lack)
auf einer ca. 40x40cm großen Metallplatte (Groundplane, mittlerer Frequenzbereich) montiert wird, die als elektromagnetisches
Gegengewicht / Reflexionsfläche dient. Die Platte muss mit dem Massefußpunkt der Antenne, meist der Befestigung, verbunden sein.
Die Platte selbst (Alu/V2A) kann dann mit Sikaflex252 auf die Dachhaut (GfK/Alu) geklebt werden.
Die Frequenzen (MHz) bzw. Wellenlängen (Lambda) von
UKW (100 MHz, Lambda λ3m),
DAB+ (174-230 MHz, λ 1,5m) und
DBV-T2 (350 MHz, λ 0,85m)
sind nicht weit auseinander. Um die Antennenlänge kurz zu halten und die Empfangswelle am Spannungsscheitelpunkt abzugreifen ist eine Stablänge von
λ ¼ der beste Kompromiss. Eine 75 cm lange,
ƛ ¼ Stabantenne für UKW entspricht für DAB+ einer Wellenlänge von
λ ½ und für DBV-T einer Wellenlänge von
λ 4.
Man kann also, mit kleinen Einschränkungen, den gleichen Antennenstab für TV, DAB+ und UKW benutzen.
Wichtig ist allerdings, dass es sich dabei um eine passive Antenne, also ohne frequenzangepassten Verstärker handelt.
Gebräuchliche Stablängen bei Vertikalantennen sind zwischen 21 und 75 cm. Eine gute Montagemöglichkeit ist
eine mit dem Dach verklebte Groundplane Metallplatte auf der vorher eine IP66 Verteilerdose befestigt wurde.
An/auf der Dose wird dann die Antenne befestigt, im Inneren der Masseanschluss zur Groundplane hergestellt und durch die
seitlichen Kabeldichtungen das Antennenkabel herausgeführt.
Selbstbau einer DAB+ Antenne
Die seit 2001 europaweit eingeführte
DAB Funk Senderstruktur und der 2011 gestartete Relunch mit DAB+ im Bereich 174–230 MHz
leidet in Deutschland auch heute noch (2023) an infrastrukturellen Schwächen. Die Senderdichte
ist zu gering, die damit verbundene empfangene Senderleistung reicht nicht für
einen störungsfreien und kontinuierlichen Senderempfang. Dazu kommt, dass nur
wenige Programme deutschlandweit ausgestrahlt werden, die Landessender wie
BR1/2/3 oder SDR1/2/3 gehören z.B. nicht dazu. Umso wichtiger ist eine gute
Antenne und ein guter Standort. Wichtig ist auch die Polarisierung des gewählten
Senders und damit die Ausrichtung der Antenne. Die vorgestellte Antenne
kann für vertikal oder horizontal strahlende Sender eingesetzt werden indem man
sie stehend oder liegend montiert.
Diese Bauanleitung ist für
eine λ¼ Rundstrahl-Stabantenne mit Mantelfilter für den Frequenzbereich DAB.
Zuerst einmal die Berechnungsformel für die Wellenlänge λ¼:
Ausbreitungsgeschwindigkeit 300 Mhz : Senderfrequenz Mhz =
Wellenlänge. Wellenlänge : 4 x kapazitiver Verkürzungs/Korrekturfaktor des
Antennenkabels 0,85 = Dipollänge.
Für den DAB Kanal 10A,
Vertikal sendend, BR1 auf DAB+ heißt dies: 300 Mhz : 209,94 MHz = Wellenlänge
1,42m Wellenlänge 1,42 : 4 x 0,85 = 0,301m = 30,1 cm
Ein Koaxkabel mit
entsprechender Länge zum DAB Empfänger wird abgelängt. Danach wird die äußere
Isolierung auf eine Länge von 30,1cm entfernt, auch die darunterliegende
Metallnetzabschirmung wird entfernt. Das Dilektrikum um den Innenleiter bleibt
stehen. Das PVC Rohr wird auf ca 70-75cm abgeschnitten, ca. 61cm vom linken
Ende wird ein Loch mit ca. 7-9 mm gebohrt. Ungefähr 6 cm nach rechts wird ein
weiteres Loch gebohrt. Das abisolierte Kabelende wird durch das linke Loch
nach links bis zum Ende eingeschoben. Das restliche Kabel wird mit 6-7 Windungen
außen um das Rohr gewickelt und dann in das rechte Loch wieder ins Innere geührt
und mit einem Anschlussstecker versehen. Die Selbstbauantenne ist fertig!!
Möchte man das Antennenrohr irgendwo befestigen bietet der Elektrohandel dafür
Klemmschellen an. Man kann aber auch den Rest des 2m Rohres zu einer
Standhalterung verbauen und die Antenne mit ihrem aufgeweiteten Ende einfach
einstecken.
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